Immer wieder hört man bei Hunden aus dem Ausland, dass diese Giardien haben. Oft wird auch davon gesprochen, dass die Hunde in Tierheimen Giardien haben oder diese beim Transport mit nach Deutschland gekommen sind. Giardien beim Hund sind, immer da wo sich viele Tiere befinden leider nicht selten. Wir versuchen das Risiko einer Vermehrung bei unseren Hunden zwar zu minimieren, dennoch wird es ein Wunschdenken bleiben, ein Tierheim auf Dauer völlig Giardienfrei zu halten.

Wir möchten aber aufklären, was es bedeutet, ein Tier mit nachgewiesenem Giardenbefall aufzunehmen. Dafür ist interessant zu wissen, was die Ursachen von Giardien sind, wie man damit umgehen sollte und auch, wie man präventiv das Risiko einer Giardiose minimieren kann.

Was sind Giardien überhaupt?

Giardien sind winzig kleine Parasiten, die sich im Dünndarm des Hundes einnisten. In diesem Milieu können sie sich optimal vermehren. Oft kennen wir nur Giardien bei Hunden, aber sie befallen auch andere Säugetiere und auch Vögel oder Reptilien und konnten auch beim Menschen nachgewiesen werden.

Wie kommen die Giardien in den Organismus des Hundes?

Nachdem wir geklärt haben, dass es sich bei Giardien um Parasiten im Dünndarm handelt, stellt sich nun die Frage, wie sie dort hinkommen. Leider gibt es hier einige Möglichkeiten. 

Zum Beispiel:

Die durch ein infiziertes Tier ausgeschiedenen Zysten sind sehr resistent und können außerhalb eines Organismus überleben. Sie bleiben bis zu unglaublichen 3 Monate infektiös. Vor allem in einer feuchten Umgebung (Trinknapf, nasse Umgebung…) fühlen sich die Parasiten sehr wohl.

Heute weiß man aufgrund von Untersuchungen, dass es sich bei Giardien um einen ganz normalen Bestandteil der Darmflora eines Hundes handelt. Der Organismus bzw. der Hund hat gelernt, damit umzugehen. Solange sich die Giardien nicht massenhaft vermehren, ist es keine Seltenheit, dass ein erwachsener Hund, mit einem guten Immunsystem keinerlei Symptome zeigt.

Symptome einer Giardiose

Ein starker Befall mit Giardien bei einem Hund verursacht durchaus starke Symptome, und ohne Behandlung könnte das auf Dauer ernste Konsequenzen für den Hund haben.

Besonders anfällig sind dabei Welpen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Ebenso können alte Hunde oder Hunde mit einem geschwächten Immunsystem stärker betroffen sein. Hier muss durchaus schnell & konsequent gehandelt werden und der Weg zum Tierarzt ist unumgänglich.

 Symptome durch Giardien bei einem Hund:

Übertragung der Giardien vom Hund auf den Menschen

Die Giardiose ist eine Zoonose, das heißt eine Krankheit, die durch Bakterien, Parasiten, Pilze, Prionen oder Viren verursacht, wechselseitig von Menschen und Tieren übertragen werden kann.
Obwohl eine direkte Übertragung von Hunden auf Menschen selten ist, ist es ratsam, beim Umgang mit einem infizierten Vierbeiner unbedingt auf bestimmte Hygienerichtlinien zu achten.

Untersuchungen haben ergeben, dass das Risiko einer Übertragung der Infektion auf Kinder höher ist als bei gesunden Erwachsenen (ausgebildetes Immunsystem). Aus diesem Grund sollte z.B ein Ablecken durch den Hund vermieden werden, Händewaschen nach dem Anfassen ist ratsam.

Wie werden Giardien beim Hund nachgewiesen

Um eine Infektion mit Giardien nachzuweisen, muss der Kot des Hundes durch einen Tierarzt untersucht werden. Da allerdings nicht bei jedem Kotabsatz Zysten ausgeschieden werden, ist es sehr wichtig, mehrere kleine Kotproben über mindestens 3 Tage zu sammeln ( Röhrchen gibt es in Apotheke oder beim Tierarzt) und diese auf Giardien  untersuchen zu lassen.

Wenn im Haushalt mehrere Hunde oder auch Katzen leben und einer der Vierbeiner positiv auf Giardien getestet wurde, ist es sinnvoll, bei allen Tieren ebenfalls einen Test durchführen zu lassen, damit diese im Bedarfsfall mitbehandelt werden können.

Was tun, bei positivem Giardien Test

Zunächst ist eine medikamentöse mehrtägige Behandlung notwendig. Nach einer ca. 5-7 tägigen Pause sollte erneut getestet werden. Möglicherweise ist eine weitere Einnahme der Medikamente notwendig.

Zuhause sollten wichtige Hygienerichtlinien beachtet werden:

Hunde in der Arche

Hunde, die neu in der Arche einziehen, kommen immer zunächst eine Zeit lang in Quarantäne, um eventuelle Krankheiten, dazu gehört auch ein Test auf Giardien und Kokzidien, auszuschließen. Gerade in der Quarantäne achten wir nochmal besonders auf Hygiene. Sollte ein Testergebnis positiv sein, wird der entsprechende Hunde direkt behandelt und erst mit anderen Hunden vergesellschaftet, wenn das Testergebnis negativ ist.

Jeder Hund in der Arche, der Auffälligkeiten wie Durchfall, Mattigkeit oder Fieber zeigen sollte, wird natürlich auch mittels eines SNAP Testes auf Giarden untersucht.

Eine präventive Untersuchung oder gar Behandlung halten wir für nicht sinnig, da unnötig verabreichte Medikamente im Zweifelsfall mehr Schaden anrichten können.

Hund kommt ins neue Zuhause

Auch hier sind wir der Meinung :
Zeigt ein erwachsener Hund keine Symptome, hat festen Kot und ist in gutem Allgemeinzustand, ist ein Test auf Giarden nicht notwendig. Möglicherweise kann es natürlich durch den Stress des Transportes und durch die Futterumstellung kurzfristig zu Durchfall kommen. Diese Faktoren sollten natürlich auch beachtet werden.

Aus unseren Erfahrungen können wir sagen, dass bei Welpen und Junghunden die aus dem Tierheim kommen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass es einer Behandlung bedarf. Aus diesem Grund empfehlen wir unseren Adoptanten nach Übernahme des Hundes einen Giardientest durch den Tierarzt durchführen zu lassen.

 

Bei Fragen stehen wir euch natürlich gerne zur Verfügung.

Euer Arche Team

Ihr wollt uns beim Kaufen von Putzmitteln unterstützen?
Das geht ganz einfach:

Spenden über unser deutsches Konto

Arche Noah Transilvania e.V.
IBAN: DE20 1001 0010 0895 3971 04
BIC: PBNKDEFF
Postbank Hamburg

Bei Bedarf stellen wir gerne eine Spendenquittung aus. Bitte tragt dafür in den Verwendungszweck der Überweisung eure volle Anschrift ein.

Spenden per Paypal

Bitte schickt eure Spenden per Paypal an spenden@arche-transilvania.de

Wir bitten euch die Möglichkeit „Geld an einen Freund senden“ zu verwenden, sodass wir keine Gebühren an Paypal zahlen müssen und wirklich jeder Cent bei den Hunden ankommt.

Wir Danken Euch vom Herzen!